EIN ARTIKEL AUS DER ZEITSCHRIFT CLARÍN: kurz und dynamisch: wie die Psychotherapie der Psychoanalyse den Rang abläuft

In Argentinien leben derzeit 90.000 Psychologen und die Nachfrage der kognitiven und systemischen Therapien steigt, auch die neuen Alternativen wie die Biodeskodifizierung und die Familienkonstellation.

Wenn das menschliche Bewusstsein eine künstliche, dem Organismus implantierte Intelligenz wäre, würden wir die Realität als eine virtuelle wahrnehmen, weit entfernt von einer realen.   

Eine autistische Spektrumsstörung, eine bipolare affektive Störung oder ein durch den Konsum toxischer Substanzen verursachtes psychisches Leiden. Schizophrenie, Melancholie, Paranoia und weitere psychopathologische Krankheitsbilder.

Auch neurotische Störungen: Kaufzwang und Zwangsgedanken, Depressionen, posttraumatischer Stress, Phobien und mythische Hysterie. Das Wörterbuch der  psychischen Gesundheit ist reichlich gefüllt und bietet jegliche Motive, eine Therapie zu beginnen. Aber das Therapieangebot befindet sich in einem Wandel: viele Methoden preisen sich als Nummer eins in der Behandlung von Angstzuständen und seinen entsprechenden Symptomen an und versprechen dauerhafte Heilung. In Argentinien sieht sich die Psychoanalyse dazu gezwungen, ihren Podest mit einem eklektischen Fächer aus Meinungen der vertretenen Therapeuten zu teilen.

Man könnte die kognitiven Optionen überspringen und direkt zu den systemischen Modellen, wie das des EMDR und Mindfulness, übergehen. Auch kann man auf Alternativen wie die Biodeskodifizierung oder die Familienkonstellationen zurückgreifen. An Psychologen dürfte es nicht mangeln: in Argentinien gibt es fast 90.000.

In einem Vergleich zeigt eine in Argentinien von der Atlas Welt-Gesundheitsorganisation für psychische Gesundheit (OMS) durchgeführten Studie aus dem Jahr 2014, dass fast

jeder 100.000 Einwohner sich beruflich der Psychologie widmet, fast viermal so viele wie in Finnland, welches sich an zweiter Reihe ansiedelt. Das argentinische Gesundheitssystem  (SISA) hat ungefähr 80.000 Daten von aktiven Psychologen erfasst.  Experten einer Untersuchung aus 2015 unter der Leitung von Modesto Alonso und Doménica Klinar (Psychologische Fakultät UBA) prognostizierten einen Anstieg auf erwartete 90.000. Auffällig ist die ungleiche Verteilung: fast die Hälfte konzentriert sich in Buenos Aires, 80% davon sind weiblichen Geschlechts.

“Wenn jemand unter einer ernsthaften Störung leidet, ist die Psychoanalyse unzulänglich”, unterstreicht André Blake,  Direktor für nationale psychische Gesundheit und Abhängigkeit des Ministeriums für nationale Gesundheit. Er fügt hinzu, dass es in diesen Fällen an Theorien bedarf, wie beispielsweise die des kognitiven Verhaltens oder die kognitive Neurowissenschaft. Wir liegen im Vergleich zum Rest der Welt im Rückstand, aber der Erfolg dieser Therapien gegenüber der Psychoanalyse ist unaufhaltsam. Aktuell steht sie im Vordergrund, aber tendiert zum allmählichen Verschwinden aus der Psychotherapie.”

Eine etwas andere Option hat die Dekanin der psychologischen Fakultät der UBA, Nélida Cervone, welche davon überzeugt ist, dass “die Psychoanalyse nicht überholt ist”, obwohl es neue Therapiemöglichkeiten gibt. Die kognitive Verhaltenstherapie ist sehr wirksam, aber die Psychoanalyse war stets Teil der gemeinschaftlichen und öffentlichen Gesundheit”.

Was sie jedoch beunruhigt, ist der gestiegene Konsum an Psychopharmaka als Ersatz zu einer Behandlung: “Bei Kindern und Jugendlichen ist das Thema psychopharmazeutischer Medikamente weitaus schwieriger und besorgniserregender. Es werden oft keine seriösen Diagnosen gestellt und einem hyperaktiven Kind werden Medikamente verschrieben, was schwierigere Bedingungen mit sich bringt. Bei Erwachsenen ist es das Anxiolytikum, welches bei Schlafbeschwerden eingesetzt wird und ohne vorherige Behandlung eingenommen werden kann. Die Einrichtungen der psychologischen Assistenz sind nicht gut verteilt: Krankenhäuser, Gesundheitszentren, universitäre Dienste und freie Organisationen. Dort bekommen diejenigen Medikamente, welche sie wirklich brauchen.

Es stellt sich die Frage, wie man die dringenden Fälle zu bewältigen vermag. Die OMS informierte Ende 2015, dass rund 800.000 Selbstmorde pro Jahr, einer alle 40 Sekunden, vollzogen werden und es sich um eine der drei häufigsten Todesursachen bei  Personen zwischen 15 und 44 Jahren handelt. Man nimmt an, dass auf jeden Erwachsenen Suizid weitere 20 Suizidversuche kommen. Die ersten Anzeichen sind eindeutig: ein Viertel aufgrund von Depressionen. Weltweit leiden mehr als 300 Millionen Personen an dieser Krankheit, häufig sind Frauen von ihr betroffen. Eine weitere relevante und psychische Erkrankung ist die affektive bipolare Störung, unter welcher 60 Millionen Menschen leiden, die Schizophrenie zählt 21Millionen.

Vielleicht ist genau deswegen für rund 25% der in Großstädten lebenden Bevölkerung “Unterstützung zur Lebensbewältigung” vorgesehen; ”schließlich handelt es sich bei den psychischen Erkrankungen um eine der fünf häufigsten Krankheiten in unserer Region”, warnt die OMS. Vor dem Tabakkonsum ist “vor allem der Alkohol ein Hauptrisikofaktor für die Gesundheit der Bevölkerung in Lateinamerika und der Karibik.”

Aus verschiedenen Beweggründen und auf eine bestimmte Weise findet die Person am Ende doch zur Therapie und bittet um Unterstützung. Je nach Therapieform wird sie versuchen, sich ihrem rauen Schutzmantel zu entledigen, sein Verhalten zu modifizieren oder sich mit seinem rudimentären Sein zu verbinden. Mit welchem Motiv? Das Feld der Heilung zu betreten. Oder um glücklicher zu sein. In jeder Sitzung erhält er einen neuen Titel: “Subjekt”, “Individuum”, “Ratsuchender”, “Patient” bis hin zu “Kunden”.

– kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

Eine der einflussreichsten Strömungen im Bereich der Wissenschaft ist die kognitive Psychotherapie oder kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Einer ihrer Referenten ist Fernando Torrente, Direktor der Abteilung für kognitive Psychotherapie und dem Labor für psychopathologische Forschung im Institut der kognitiven Nervenheilkunde (INECO) und Dekan der Fakultät für Human,- und Verhaltenswissenschaften an der Universität Favaloro. Die “Spezifität” ist hier das Schlüsselwort. Das Individuum wird mit seinem persönlichen Fall vorstellig und durch das KVT Programm werden ihm spezielle Techniken angeboten, die innerhalb oder außerhalb diverser Sitzungen angewendet werden, um seine Konditionierung und sein Verhalten ändern zu können. “Die Therapie nennt sich kognitive Verhaltenstherapie, da wir die Form des Denkens in bestimmten Situationen (Konditionierung) ändern sollten, um unsere Gefühle regulieren zu können (die Depression und die Angstzustände),” definiert Torrente und ergänzt: “Eine unserer Techniken ist das Aufschreiben von erlebten Situationen,  Glaubensvorstellungen zu identifizieren oder zu hinterfragen sowie das Erlernen von speziellen psychologischen Fähigkeiten.”

“Es ist eine aktive Therapieform, welche auf der Kollaboration zwischen Patient und Therapeut basiert, welcher die Fragen stellt, Informationen liefert, Hilfsmittel und Übungen vorschlägt. Sie ist strukturiert und seine Ziele werden zu Beginn der Behandlung durch den Patienten und Therapeuten festgelegt und abgegrenzt. Der Fokus liegt im gegenwärtigen Moment:  das Hauptmerkmal dieses Modells ist, die aktuellen Faktoren, welche das Problem verursachen, zu verändern. Um zu verstehen, wie es zur aktuellen Situation gekommen ist, beschäftigen wir uns mit der Geschichte des Individuums. Schwerpunkt der Arbeit bleibt die Veränderung der Gegenwart.

”Wie lange dauert die Therapie?“ Die Dauer wird dem zu lösenden Fall entsprechend angepasst. Eine konventionelle Behandlung der Depression oder der Angstzustände kann zwischen drei und sechs Monate betragen.” Die wissenschaftliche Stringenz ist Priorität der KVT, erklärt Torrente: “Die wissenschaftliche Forschung hat unzählige Beweise für die Effektivität dieser Therapie geliefert. Es handelt sich um klinische Proben, welche den Versuchen der Wirksamkeit von Medikamente aus der Pharmazie entspricht.

– systemische Therapie

Die Beziehungen zu einem selbst oder zu anderen sind zwei verschiedene Sachverhalte. Marcelo Ceberio von der Systemische Schule in Argentinien erklärt, dass diese Theorie seit den 60iger Jahren existiert und auf den generellen systemischen Theorien und der Kybernetik basiert. Aus letzterer leiten sich Zweige wie der Computertechnologie und der Sozialwissenschaften ab. “Wir leben in Systemen, in Systemen aus Systemen: das Familiensystem bezieht sich auf den sozialen Umkreis, das Soziale auf ein Land. Die Systeme haben unterschiedliche Funktionen und Regeln, welche wir untersuchen.”

“Ein möglicher Dialog in einer Paartherapie”, wirft Ceberio auf: “Wir untersuchen das Denken, das Sprechen und das Handeln. `Wenn sie dir das so sagt, was fühlt ihr dabei?`,`Ich bin sauer`, antwortet sie mir. Ich entgegne, `und was denkst du?`,`Dass er mich betrügt´. Ich beharre weitere: `Und was tust du?´.´Ich gehe´. Ich frage sie:´Was passiert, wenn er geht?´. ´Dann denke ich, dass er mich nicht liebt.´ Wir erörtern all diese Arten von Interaktion. Die Frage ist, was ich durch meine Fragen in ihnen bewege.

“In unserer Klinik können wir alle individuellen Fälle betreuen, aber für gewöhnlich arbeiten wir mit Familien und Paaren”, erklärt Cecilia Gelfi, Mitarbeiterin im Team der INECO Familien,- und Paartherapie. “Unser Ziel ist es, diejenigen Verhaltensweisen zu verändern, welche sich als problematisch erwiesen haben. Wir verstehen den Patienten in einem System oder Konzept, nicht aber voneinander getrennt. Jedoch muss der Konfliktgrad definiert werden, sagt Gelfi: “Man nimmt die Daten der Teilnehmer auf und beobachtet ihren Umgang miteinander und die entsprechenden Muster, die sich wiederholen. Der Therapeut untersucht die versuchten Lösungsansätze und schlägt ein Ziel vor, welches in gesteckten Etappen angestrebt wird.” Ceberio wirft Parallelen auf: “Wenn du die politischen Systeme studierst, sind viele Konflikte dem Scheitern des sozialen Systems zuzuschreiben.”

Es ist eine Kurzzeittherapie, weist Ceberio hin: ”Sie ist aktiv und kurz. Du kannst sechs Monate arbeiten, einmal pro Woche. Vielleicht sogar ein Jahr oder alle 15 Tage. Es ist nicht das Problem, welches wiederkehrt, wie alle sagen. Man arbeitet auf tiefer Ebene, aber mit dem Paradigma eines andere Modells.

Mindfulness und Therapie des Akzeptierens

Mindfulness bezeichnet eher ein psychopädagogisches Programm als eine Therapie. Es dient dem Erlernen der vollen Aufmerksamkeit, um so eine entspanntere und harmonischere Wahrnehmung und Fokussierung gegenüber den Phänomenen, die das Leben einem bietet, zu bewahren. Man arbeitet nach einem Protokoll, dem Mindfulness Based Stress Reduction (seit Ende der 70iger), welches aus acht Sitzungen besteht, jede einem Thema aus der Stress,- und Angstbewältigung gewidmet. “Auf Basis dieser Grundübungen wurden die “Therapien des Akzeptierens” entwickelt, welche sich bestätigt haben und auf den Errungenschaften des Mindfulness-Programms beruhen”, erklärt Martín Reynoso, Psychologe, Mindfulness Referent in den Vorträgen der TED.”

“Diese Therapien werden bei Patienten angewendet, deren Problem an ein nicht-akzeptieren eines Sachverhaltes gebunden ist; auch in kognitiv schwachen Patienten. Es gibt viele: die ACT (Acceptance Commitment Therapy), eine der bekanntesten. Das Gruppenkonzept ist produktiver, aber bei speziellen Störungen (beispielsweise ACV) bedarf es einer eigenen Sitzung, da der Patient sich in einem Erholungsprozess befindet.”

Durch die Übungen erlernt man das Fokussieren und das Lenken der Aufmerksamkeit auf die körperlichen Empfindungen, die Gedanken und die Gefühle. Das Erkennen des Körpers ist unerlässlich und um dies zu erlernen bedarf es an Zeit. Seine Ursprünge liegen in der buddhistischen Meditation, lässt jedoch seinen ideologischen und religiösen Teil außer Acht”, erklärt Reynoso und fügt hinzu: “Im Gegenzug bieten die auf Mindfulness gegründeten Therapien des Akzeptierens einen therapeutischen Kontext zwischen dem Therapeuten und seinem Patienten oder Klienten. Jetzt sind es nicht einfach nur acht Sitzungen, sondern es hängt davon ab, was die Person mit sich trägt.

Für Reynoso steht fest, dass “sich die Patienten mit ihren Symptomen in Konflikt befinden, ein im Bezug auf das Grundproblem wichtiger Aspekt. Die Idee ist, seine Beschränkungen zu akzeptieren. Daher sind diese Therapieformen besonders für chronische Störungen geeignet (Diabetes, Onkologie,..). Man versucht nicht das Symptom aufzulösen, sondern den Schmerz oder die Veränderung zu akzeptieren.

Es soll klar bleiben, dass diese Therapien nicht bei akuten Erkrankungen angewendet werden. “Sie ist eher für weniger schwerwiegende psychische Pathologien gedacht”, räumt Reynoso ein und fügt hinzu:”Ein weiteres Ziel ist, die innere Verbindung einer Person zu seinen eigenen Werten zu stärken, wie wir es auch von den bisher existierenden Therapien kennen. Wir benutzen bewusste Atemübungen und den Bodyscan, die Basis für einen inneren Dialog.

“Das beidseitige Stimulieren, auditiv, visuell oder haptische – gibt dem Patienten die Möglichkeit, die störenden Erinnerungen zu erkennen und dementsprechend die Symptome zu lindern.” Diese besondere Form der Therapie (sein Kürzel verweist auf Eye Movement Desensitization and Reprocessing, “Desensibilisierung und Wiederaufbereitung durch Augenbewegung”) richtet sich an die Lösung des Traumas, die als höchste Priorität im wissenschaftlichen Risikobereich eingestuft sind, erklärt die leitende Komission der EMDR Iberoamerika Argentinien.

Die Technik basiert auf einem standardisierten Leitfaden, welcher in drei Phasen eingeteilt wird und dessen Philosophie auf der menschlichen Kapazität beruht, sich unter geeigneten Bedingungen frei im natürlichen Fluß des Lebens bewegen und Gesundheit und generelle Integration erfahren zu können. Der Ausblick? “Ein erfülltes Leben”, erklärt Clarín.

Die Hypothese, dass durch ein traumatisches Erlebnis Gehirn eine Funktionsstörung erlebt und die Informationen verzerrt aufnimmt, liegt laut Experten daran, dass die emotionale Auswirkung des Ereignisses die Fähigkeit der Selbstregulation des Gehirns blockiert und dadurch aus dem Gleichgewicht gerät.” Die systematische Verarbeitung von Informationen geschieht in einem Zustand von Anpassung (angewendete Modell) erlaubt es, die inneren und äußeren Erfahrungen integrieren zu können.”

Es scheint einfach, aber schwer vorstellbar: “Die Wiederherstellung erlaubt es, die Information ´t´ (oder Trauma) mit positiven Netzwerken zu verbinden: gute Erinnerungen oder Erfahrungen, die Gefühle von Geborgenheit ausdrücken, passen die Erinnerungen systematisch an: So verwandelt sich die Information, sprich: es ändert sich etwas auf neurobiologischer Ebene.”

Der Therapeut “bietet außerdem verschiedene Hilfsmittel zur Entspannung an und entwirft ein Behandlungskonzept.” Hier werden die Erfahrungen aus der Vergangenheit erfasst, welche nicht verarbeitet worden sind sowie die Situationen, Orte oder Personen aus der Gegenwart, welche uns im Jetzt negativ beeinflussen.

– Biodeskodifizierung

Diana Paris arbeitet als Koordinatorin der Schule für biologische und originale Biodeskodifizierung (EDBO) und Autorin von zwei Büchern, welche die Biodeskodifizierung genau beschreiben: Familiengeheimnisse, persönliche Verordnungen?, und Familienmandate, welche Persönlichkeit hast du gekauft? (Verlag Del Nuevo Extremo). In diesen studiert sie das transgenerationelle Gefüge und die Auswirkung der Loyalität, welche sich später in Form von körperlichem und emotionalem Schmerz ausdrückt.

“Jedes Symptom ist ein Anzeichen dafür, dass etwas in uns raus muss, sich ausdrücken und dadurch überwinden lässt. Sie sind die Alliierten der Patienten, nicht ihr Feind”, erklärt Paris. Die Biodeskodifizierung versucht, den Konflikt zu erkennen und den Stress durch Einsatz des Leitfadens der “Deinstallation” und Übungen mit symbolischer Bedeutung aufzulösen. “Meine theoretische Basis ist die Psychoanalyse, die Kulturstudien, die Literatur und die Biografien der historischen Persönlichkeiten (und seinen Stammbaum), wodurch ich verschiedene Parallelen ziehen, sowie Wiederholungen und Abweichungen bei der Analyse der kritischen Faktoren nachfolgender Generationen einer Sippe feststellen kann”, erklärt sie.

“In manchen Fällen reicht bereits eine Sitzung”, bestätigt Paris. “Andere Fälle bedürfen zwei oder drei, mehr aber nicht, da es sich nicht um eine Behandlung, sondern um eine Form des  bewusst werdens der biologischen Reaktion handelt. Der Leitsatz der EDBO ist daher “mach dich zum Biolog(isch)en.”

-Familienkonstellationen

Eine Option für all diejenigen Sucher des  Ursprungs der Verbindungen, “eine Versöhnungsbewegung zu Ehren des Lebens mit seinen einfachen und schwierigen Aspekten, mit dem was ist und was nicht ist”, erklärt Andrea Kovacs Kadar, psychotherapeutische Ärztin und Verfechterin des transpersonalen und systemischen Ansatzes.

Mentor der Familienkonstellationen ist Bert Hellinger, ein deutscher Theologe, welcher “als Priester unter einem afrikanischen Zulu-Stamm eine besondere Art der Interaktion erlebte, wie wir sie bereits verloren haben.”Die Konstellationen sind Beweis für die Existenz dieser Kräfte”, bekräftigt Kadar und führt fort: “Die existierende Hierarchie zwischen Eltern und Kindern, das Geben und Nehmen definieren das zukünftige Handeln.”

Sie zeigt auf, dass die Konstellationen ein Ja an das Leben sind, eine Rückkehr zum Ursprung, welche uns öffnet und zu einer Fülle an Information führt, welches die Heilung und Versöhnung bei weitem übertrifft. “Man muss das ewige Jammern und Fordern überwinden.”

Die Gruppenarbeite bietet Momente der Meditation, jedoch ist die individuelle Variante eher psychotherapeutisch: “Die Betroffenen sind sehr darauf bedacht, ihren eigenen Fall aufzustellen. Der Einzelfall wird durch ein dynamisches System auf die anderen projiziert. Wir wählen eine bestimmte Rollenverteilung fest, wodurch der Ratsuchende und der Moderator, ein phänomonologisches Vorgehen der Psychologie. Ziel ist es, die aufgestellte Person zu einem einfühlsamen Beobachter werden zu lassen, um sich mit der Situation zu versöhnen. Wenn ich mit einer bestimmten Situation aus meinem Leben Frieden schließen kann, kann meine Beobachtung das Beobachtete verändern. Und dadurch kann ich mich selbst verändern.”

Nach Kadar ist die Idee, “die eigene Verantwortung für sein Leben zu übernehmen, Frieden mit der Identität zu schließen. Ich kann dir nicht erklären, wie Schokolade schmeckt. Du musst sie selbst probieren.

 

(Illustration Cover: Daniel Roldán)

 

ORIGINALARTIKEL AUS DER ZEITUNG CLARÍN UNTER:

https://www.clarin.com/suplementos/zona/breves-dinamicas-psicoterapias-disputan-terreno-psicoanalisis_0_ryP6vc7lZ.html

 

Elige un Idioma

Selecciona tu Idioma